Das Melodramatische, das DAVID BOWIE in gros in sich trägt, hört man auch sehr gut in der Hitsingle SPACE ODDITY, welche zum Bowie-Evergreen wurde und bei späteren Pressungen eine Umbenennung des Albums nach ebendiesem Stück nach sich zog. Bei der Suche nach der zur Ikone gewordenen Weltraumfigur Major Tom, auf die sich in der Popkultur so oft bezogen wird, kommt neben einer akustischen Gitarre noch ein Mellotron und einige Streicher hinzu, was zu einem majestätischen Klangerlebnis führt. Dies ist das Lied, welches das Album eröffnet, die Karriere Bowies sehr schnell beflügelt hat und an welchem man die folgenden messen wird.
Auch wenn DAVID BOWIE A/K/A SPACE ODDITY durchaus starke Momente liefert, diese Glanznummer kann nicht mehr überboten werden. Ein reichhaltiger Instrumentaleinsatz sorgt zusammen mit dem spannenden Mix, der den Stereoaspekt der Aufnahme durch Spielereien auf beiden Lautsprechern vollends ausnutzt, für eine selten so anspruchsvoll gehörte Organik. MEMORY OF A FREE FESTIVAL, ein Song über Party, Liebe, Freiheit und alles, was den Sommer im Jahr 1969 definierte, kratzt dieses Niveau mit seiner vielfältig angelegten Soundkulisse und dem Chorgesang zum Schluss an, kann im Nachgang aber doch nicht mit der Qualität des Überhits SPACE ODDITY, dem Zugpferd des Longplayers, mithalten. Trotzdem gibt es einige hörbare Stücke, darunter auch WILD EYED BOY FROM FREE CLOUD, welche die ersten Gehversuche des jungen David Bowie als ernst zu nehmenden Künstler dokumentieren und durchaus spannend sind.
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1Space Oddity
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2Unwashed And Somewhat Slightly Dazed
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3Letter To Hermione
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4Cygnet Committee
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5Janine
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6An Occasional Dream
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7Wild Eyed Boy From Freecloud
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8God Knows I'm Good
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9Memory Of A Free Festival