Ob `Main Course' nun das erste Disco Album einer weissen Band war, darüber lässt sich streiten (waren es vielleicht doch ,KC & The Sunshine Band'?), zweifelsfrei war es aber jenes Album, das Disco Musik in den USA auch der großen Masse weisser Hörer zugänglich und schmackhaft machte.
,Nights On Broadway', ,Jive Talking', ,Winds Of Change', die schon `How Deep Is Your Love vorwegnehmende Disco Ballade `Fanny' und das in die gleiche Kerbe schlagende `Edge Of The Universe' verdanken Arrangeur und Produzent Arif Mardin mindestens genauso viel wie dem gekonnten songwriting der Gibb Brüder. Geschmackvoller produzierte Disco Alben wird man kaum finden.
Freilich klingen hier auch noch die alten Bee Gees nach - etwa mit dem zuckersüssen, aber doch unwiderstehlichen ,Songbird', oder dem country song ,Come On Over', trotzdem war es das Album mit dem sich die Bee Gees (auch gesanglich) neu definierten.
Mit den kommenden 4 Alben (inkl. dem ,Saturday Night Fever Soundtrack') etablierten sie sich als der weisse Disco Act der 70er Jahre und dominierten die Szene wie keine andere Band. Danach nahmen Sie wohlweisslich eine 6 jährige Pause, bevor Sie sich 1987 mit E.S.P. als moderne Pop-Band wiedererfanden.
Wer die Geschichte der Disco Musik aber kennenlernen will, der kommt an ,Main Course' nicht vorbei, und ausserdem ist es kompositorisch wahrscheinlich das Beste Album der Bee Gees.
1
Nights On Broadway
2
Jive Talkin' (From "Saturday Night Fever" Soundtrack)
3
Wind Of Change
4
Songbird
5
Fanny (Be Tender With My Love)
6
All This Making Love
7
Country Lanes
8
Come On Over
9
Edge Of The Universe
10
Baby As You Turn Away