Oleum Rosmarini / Kopfnote
Herkunft :Marokko/Tunesien(lagerung 25°c)
Andere Bezeichnungen (Brautkraut, Rid, Rosemary, Meertau,(lat. ros marinus), Anthos, Libanotis
Beschreibung
Rosmarin ist ein buschiger Strauch, der bis zu 2 Meter hoch werden kann und eigentlich im Mittelmeerraum zu Hause ist. Seine Blätter sind nadelförmig und nach innen gerollt, auf ihrer Oberseite ganzjährig dunkelgrün und innen mit weißem Haarfilz bedeckt. Die Pflanze blüht im Juli und August mit blaßblauen Lippenblüten, die kaum duften. Der Geruch des Strauchs sebst und seine Blätter ist hingegen sehr stark und erinnert an Kampfer. Hiezulande wächst Rosmarin am besten an sonnigen Orten und in nicht alltzu schweren Böden. Im Winter sollte man die Sträucher zum Schutz vor Frost mit Laub abdecken, wenn sie erst weniger als einen Meter hoch sind.
Verwendung:
Die ätherischen Öle und Gerbstoffe sind haupt- sächlich in den Blättern enthalten und gehen auch nach der Blüte nicht wesendlich zurück. Sie wirken reinigend, klärend und stärkend auf unseren Geist. Für die Morgenmuffel unter uns ist es ein wert- volles Geschenk, da es uns in Schwung bringt sowie anregend und durchblutungsfördernd ist.
Deshalb wird Rosmarin gerne gegen Kreislauf- schwäche und niedrigen Blutdruck eingesetzt. Zum Einreiben oder als Badezusatz verwendet man Rosmarin auch bei rheumatischen Schmerzen und Haarausfall. Seine wassertreibende, magenan- regenden, krampflösenden und blähungs- treibenden Eigenschaften macht man sich in Form von Tees und Aufgüssen zunutze.
In der Küche würzt Rosmarin sehr viele Speisen, besonders Rind, Lamm und Wild, aber auch Suppen und Gemüse. Aus der Zeit Heinrichs VIII. ist es sogar als Aroma für Baiser und Bier belegt. Seine verdauungsfördernden Eigenschaften spielen auch hier eine große Rolle, doch sollte man nicht zuviel genießen, denn es ist medizinisch erwiesen, Daß seine Gerbstoffe in höheren Dosen Reizungen der Magen-und Darmschleimhaut auslösen können.
Alle angaben stellen lediglich Empfehlungen dar, vor eigenmächtiger Anwendung wird ausdrücklich gewarnt- jegliche Anwendungen auf eigene Gefahr - der Kammäleon Handel übernimmt keine Verantwortung! Vor der Anwendung oder bei Fragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Rezepte:
Ein Pflaster gemacht aus Rosmarinblätter dienet zu den Feigblattern im Afftern, erweicht und heilet. Pulver von den Stengeln in ein seiden Tüchlein vermacht und die Zähn damit gerieben, macht dieselbige frisch und tötet die Würm darinnen.
(aus dem Kreuterbuch des Adamus Lonicerus, 17.Jh.)
Tee:
1 TL getrocknete Blätter pro Tasse aufbrühen und vor dem Essen als Appetitanreger trinken, bei Ver- dauungsbeschwerden nur vorsichtig die Dosis erhöhen, denn die enthaltenden Gerbstoffe können Reizungen der Magen-und Darmschleimhaut hervorrufen.
Romarinwein:
1 Liter Weißwein mit einer Handvoll Rosmarin- blätter ansetzen, gut zudecken, einen Tag stehen lassen, abseihen und morgens und abends in kleinen Mengen (max. 6 Löffel voll) gegen Herz- beschwerden und Wasserleiden trinken.
Salbe:
Je 1 Löffel Rosmarinblätter mit 2 Löffeln ungesalzener Butter zerlassen, ausdrücken, über Nacht kalt stellen und fest werden lassen, rheumatische Stellen und Gichtknoten damit einreiben.
Magie:
Rosmarinzweige als Hochzeitsschmuck bringen viel Liebe und machen fruchtbar. Das Gesicht morgens mit einem Zweiglein Rosmarin abreiben, macht Dich abends um Jahre jünger aussehen.
Literaturhinweise:
Artikel "Rosmarin"von P.Dilg,in: Lexikon des Mittelalters, Bd.VII,Sp.1039,München1995
Küster,Hansjörg:Kleine Kulturgeschichte der Gewürze,2 Aufl.München 2003
Magisches Kreuterkompendium des Magister Botanicus,2. Aufl. Speyer 1995
Schneider/ Frey: Drogenkunde nach Wirkstoffgruppen unter Einschluß der botanischen
Grundlagen, Darmstadt 1964